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Unsere Geschichte

In dem 1991 erschienenen Heft „100 Jahre Kölner Rudergesellschaft 1891 e.V.“ beginnt H. Galsterer seine Darstellung der Geschichte des Vereins (Leitfaden für diese geraffte Übersicht) mit dem Satz: „Am 15. Mai 1891 wurde von 6-7 jungen Leuten die Kölner Rudergesellschaft gegründet.“

Da viele Dokumente im Zweiten Weltkrieg verloren gingen, läßt sich über die Frühzeit der KRG wenig erzählen. Ein Gründungsmitglied hieß Conrad Ahl (Name eines erst jüngst ausgemusterten Bootes); er war Malermeister –

ein erwähnenswertes Faktum, da in Rudervereinen elitäre Tendenz herrschte; Handwerker waren als Mitglieder unerwünscht; auch Aktivitäten von Schülern und Frauen etablierten sich erst später.

Unsere erste beengte Unterbringung war ein Bootshaus auf dem Floß einer Fischhandlung; es lag beim Rheinauhafen und beherbergte 2 Boote. Die Expansion der KRG (1907: 11 Boote und 105 Mitglieder) erzwang den Umzug in ein stattliches Bootshaus; es lag am Marienburger Ufer. Der Vorgang wiederholte sich in größeren Dimensionen: um 1922 wurde eine vormalige schwimmende Rheinbadeanstalt zum neuen Bootshaus umgebaut (mit Bootshalle, Umkleideräumen, Bootsmeisterwohnung, Wirtschaftsbetrieb, Festsaal und Kegelbahn); Orchester und Chor von Mitgliedern sorgten für Unterhaltung. Führte der Rhein Eis, mußte der Riesenkomplex von der Marienburg in den Mülheimer Hafen geschleppt werden.

Intensive Betreuung durch Trainer führte (bis 1928) zu Regatta-Erfolgen. 1925 gliederten sich Schüler-Ruderriegen an. 1927 wurde eine Damenriege gegründet, Damenrennen kamen ins Programm; aber es galt das Verbot des Gemischtruderns.

1931 mußte das Bootshaus aufgegeben werden; es war nicht mehr schwimmtüchtig und seine Reparatur zu teuer. Ergebnis des Schrumpfungsprozesses 1932: die Boote wurden in einer Fabrikhalle bei der Schönhauserstr. gelagert, eine benachbarte Baracke beherbergte bescheidene Klubräume; Mitgliederstand 1926: 358; 1935: 79. Die ‚Auszehrung‘ führte letztlich zur Fusion mit dem „Kölner Ruderklub 1931“, der die Villa Uferstraße 16 mit in die ‚Ehe‘ brachte; vereinigt hieß man ab 1937 „Kölner Ruderklub 1891/1931“ (KRK 91/31).

Vom Keller bis ins 2. Obergeschoß hatte man nun reichlich Platz; hinter dem Haus machte ein Obstgarten einer Bootshalle Platz. Man verfügte jetzt auch über einen Tennisplatz. Die für alle Bereiche gültigen Probleme des Umgangs mit der Nazi-Ideologie, -Organisation und -Repression fanden sich natürlich auch in Rudervereinen; Quellen dazu fließen spärlich. Der Kriegsdienst dünnte den Bestand an männlichen Ruderern aus; die Frauenabteilung des KRK 91/31 zählte dagegen 1941 43 Frauen- und 16 BDM-Ruderinnen.

Bei Luftangriffen wurde die Bootshalle getroffen und der Bootsbestand zerstört (das Holz diente bald als Heizmaterial), die Villa ausgeplündert und mit Obdachlosen belegt. April 1946 stieg Phönix (etwas zerzaust) aus der Asche: der KRK 91/31 konstituierte sich neu; mit viel Eigenleistung wurden die Bauten repariert, der Bootspark wieder aufgestockt. 1948 wurde ein Teil der Vereinsgeschichte ausgeblendet: man hieß nun wieder KRG 1891 e.V.

Vollmitgliedschaft war -bis 1968!- Männern vorbehalten; dabei waren es Damenzweier und -vierer, die ab den frühen 60er Jahren spektakuläre Siege einfuhren. Änderungen in den Zielen und dem Aufbau der KRG­ -Rückgang des Rennruderns, Schrumpfung des Schüleranteils (bei allgemeinem Mitgliederschwund), Abschied vom eigenen Bootsschreiner, andererseits Begeisterung und Engagement auch bei etwas mehr ‚laienhaften‘ (Wander-)Ruderern- sind bis in jüngste Zeit ebenso festzustellen wie Änderungen bei den Liegenschaften und beim Bootsmaterial.

Und wenn bis jetzt hauptsächlich vom Rudern die Rede war, sei nicht vergessen, daß auch Tennis, Basketball und Kraftsport unter dem Dach der KRG gedeihen. Wir sind auch 2011 noch gefordert zu zeigen, wie wir „den Sprung ins 3. Jahrtausend schaffen“ (Galsterer), d. h. wie wir uns darin zurechtfinden.